Hauptrichtungen

Die wichtigsten Strömungen innerhalb des Hinduismus sind der Vishnuismus und der Shivaismus. Vishnuiten glauben, dass ihr höchster Gott Vishnu sich in zehn Inkarnationen (Avatara) in der Welt manifestiert hat. Vishnu inkarniert sich vor allem dann in der Welt, wenn die kosmische Ordnung (Dharma) gefährdet ist und durch einen göttlichen Helden wieder ins Reine gebracht werden soll. Zu den zehn Inkarnationen zählen auch Rama und Krishna. Die Idee der Inkarnationenlehre ist, dass Vishnu das höchste göttliche Prinzip ist, das alle anderen Gottheiten und die materielle Welt hervorbringt. Einige Schulen des Vishnuismus verkörpern eine monistische Sichtweise, die der Vedanta-Philosophie entspricht. Andere dagegen vertreten eine monotheistische Sicht, z. B. viele Anhänger Krishnas. Im Vishnuismus spielt die Hingabe an einen persönlichen Gott (Bhakti) meist eine größere Rolle als im Shivaismus.

Die Shivaiten glauben, dass Shiva das höchste Wesen ist, das alle anderen Götter an Macht überragt und sie zudem erschaffen hat. Shiva ist der Gott der Asketen, der im Himalaya meditiert und in periodischen Zyklen die Welt zerstört, um sie Kraft seines Yogas wieder neu zu schaffen. Shiva wird, mit Ausnahme des Nataraj, nicht figürlich, sondern in seinem Symbol, dem Lingam, verehrt. Shivaiten können Dualisten, wie im Shaiva Siddhanta, oder Monisten im Sinne Shankaras oder auch Tantriker, wie im Shivaismus Kashmirs, sein. In manchen Strömungen des Shivaismus spielt Yoga eine sehr große Rolle.

Neben Shivaismus und Vishnuismus spielen auch noch die Richtungen des Tantra und des Shaktismus eine Rolle im Hinduismus.


Grundlagen des Hinduismus

Das Gottesbild

Hinduistische Theologie

Die heiligen Schriften

Hauptrichtungen

Wiedergeburt und Erlösung

Die heilige Kuh und vegetarische Nahrung

Kastensystem

Rolle der Frau

Mutterschaft

Familie


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