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Teil 6

Der Afghan Hindu- und Sikh Verband

Zählt man alle Tempelvereine zusammen, so gibt es derzeit neun organisierte religiöse Gemeinschaften, die sich lokal um religiöse, kulturelle und gesellschaftliche Belange der afghanische Hindus und Sikhs kümmern. Um die gemeinsamen Interessen besser zu koordinieren, wurde im Februar 2002 in Essen der „Afghan-Hindu- und Sikh Verband in Deutschland„ gegründet, der von einem fünfköpfigen Vorstand geleitet wird. Das allgemeine Anliegen des Verbands hat Niron Kapoor im Vorwort der zweiten Ausgabe der Verbandsbroschüre Ekta folgendermaßen umschrieben (S. 4): „Wir müssen uns von uns selbst geschafften Barrieren zwischen Männern und Frauen, Jungen und Alten, Hindus und Sikhs, Gebildeten und Wenig-Gebildeten, Kabulis, Kandaharis, Sindhis, Essener, Kölner usw. befreien. Nur so können wir einen gesamtgesellschaftlichen Wertekonsens finden und eine gesellschaftliche Einigung ... anstreben, ... die sich sowohl innerhalb Deutschland als auch international vernetzt, damit wir nicht stets erfolglos versuchen nur unter afghanischen Hindus und Sikhs unsere Meinung durchzusetzen, sondern in dieser gesamten Welt Gehör zu finden.„

Der Verband ist ein überregionales Sprachrohr, das sich bemüht, inner-afghanische Fragen der Religionsausübung und der Bewahrung der kulturellen Tradition zu behandeln. Dazu gehörten Aktivitäten, um den zum Teil bereits in Deutschland geborenen Kindern, aber auch Jugendlichen durch Hindi-Kurse und spezielle religiöse Programme die Notwendigkeit der Bewahrung der Hindu-Kultur bewusst zu machen. Als ein solch überregionaler Verband sind dabei afghanische Hindus deutschlandweit besser organisiert als dies bei anderen ethnischen Hindu-Gruppierungen in Deutschland bislang der Fall ist. Das gegenwärtige zentrale Anliegen des Verbandes liegt aber in der „Außenperspektive„, um die deutsche Öffentlichkeit über den ethno-religiösen Eigenstatus der afghanischen Hindus und Sikhs zu informieren, um dadurch auch bewusst zu machen, dass es sich hierbei um eine ethno-religiöse Minderheit von Afghanen handelt, deren Rechte gegenüber der muslimischen Mehrheit bewahrt bleiben müssen. In der Praxis heißt dies für die aktuellen Verbandsaktivitäten, dass der Verband als übergeordnetes Organ sich v.a. um die Sicherung des Status von afghanischen Flüchtlingen bzw. Asylbewerbern in Deutschland bemüht.